Jeden Tag sehe ich unzählige eindeutig interessierte Kunden vor meinem Schaufenster, die sich nicht trauen hinein zu kommen.
Lange betrachten Sie das Schaufenster, schauen ins Geschäft und nehmen
sich dann verschämt schnell einen Flyer aus den Aushängekästchen,
während sie sich schnell noch umsehen, ob Sie auch hoffentlich keiner
dabei beobachtet hat. Ich gestalte mein Geschäft offen, hell und
edel um mich von den üblichen „Sexshops“ abzugrenzen und den Kunden die
Hemmungen zu nehmen, aber es ist nicht einfach. Ich lege einmal eine
mit Strasssteinen besetzte Gerte ins Schaufenster und höre sofort von
vorbeikommenden Passanten „das mein Geschäft wohl ein SM-Shop sei“ auf
die Frage des andern „Was den SM sei?“ antwortete der Erste dann wieder „
na da verhaut der Eine den Anderen“. Wenn ich im Schaufenster Lack oder Leder präsentiere, lande ich sofort in der SM oder Fetischecke. Na ja das Kind muss halt für alle einen Namen haben, wir müssen alles in irgendwelche Schubladen sortieren. >>>klick zum weiterlesen
Wenn man die Frage stellt „Wie tolerant man sei?“ wird sicher jeder antworten:
“Ich bin sehr tolerant“, weil tolerant zu sein ist nun mal eine Eigenschaft die als gut und vorzeigbar gilt und mit der wir uns alle gerne schmücken.
Aber wie tolerant sind wir wirklich, da stört uns der herüberragende Ast des Nachbarn oder der Grillgeruch genauso, wie das Reinigen mit dem Hochdruckreingier oder das ständige Zuparken des eigenen Autos.
Wie schnell verurteilen wir das Andersartige als das „Abartige“, weil es nicht der gesellschaftlich akzeptierten Norm entspricht oder uns persönlich das Verständnis dafür fehlt, wir es nicht nachvollziehen können. >>>klick zum weiterlesen